Back to Base oder ein #speedytuesday Event in Biel mit dem Cal. 321
Manchmal bekommt man als Uhren- Aficionado eine Gelegenheit, die es in sich hat. Kurz vor Ende 2019 gab es auf facebook auf der #speedytuesday-Seite eine Mitteilung, dass im Dezember das letzte #speedytuesday Event in 2019 in Biel stattfinden wird.
Diese Events werden von Jan-Robert Broer von Fratellowatches organisiert, immer zusammen mit Omega. Im Januar gab es den ersten Event in Biel, wo das neue Werk 321 vorgestellt wurde und ich hatte im Januar bereits das Glück, dabei zu sein.
Danach machte #speedytuesday eine Tour durch das weitere Europa, USA und Asien.
Zum Jahresabschluss gab es nun, ohne dass jemand damit gerechnet hätte, noch ein Abschluss-Event der Reihe, das “Back to Base” Event. Im Januar wurde das neu aufgelegte Cal. 321 next Gen. vorgestellt, nun sollte das Werk auch bestimmungsgemäß in einer Uhr ticken, die nun den Speedy-Fans präsentiert werden sollte.
Ich hab mich nach der Info sofort für den Event im Dezember gemeldet und gehofft, dass das Losglück mich nochmal zu dem Event bringt. Es gibt immer viele Anmeldungen und die Plätze werden verlost. So weiß man trotzdem nicht, ob man dabei sein kann und „hofft„ immer, bis man eine Mail kommt. Es erreichte mich dann folgende Mail:
Ich hatte also wieder Glück und durfte dabei sein.
So machte ich mich den entsprechenden Dienstag auf den Weg. Mit dem DB Bus bis Zürich und dann weiter per Schweizer Bahn bis Biel. Was für eine Fahrt.
Auf ging es zum Omega HQ
Das Museum ist komplett neu. Im Januar war noch das alte Museum offen direkt gegenüber dem Omega HQ. Das neue Gebäude grenzt nun an das HQ an und zieht sich mit einem futuristischen Design über die Straße. Es befindet sich auf dem Swatch Group/Omega Campus und wurde vom Architekten Shigeru Ban entworfen. Der neue Gebäudekomplex ist architektonisch wirklich gelungen und ein Eyecatcher.
Was das alte Museum „urig“, aber in die Jahre gekommen, ist das neue Museum nun ein richtig schönes Museum geworden.
Vor dem Museum war die Apollo-Landekapsel schon gelandet und erwartete uns.
Im Inneren widmet sich das Museum neben vielen anderen Exponaten den Themen, die Omega besonders betreffen: Die Mondlandung und die James Bond-Filme sind ebenso enthalten wie viele Infos und Exponate von den Olympischen Spielen.
Es gibt ein begehbares Speedmaster-Gehäuse mit einem Kino und die Schaukästen sind in einem langen Stahlarmband angeordnet, das sich durch das Museum windet. Eine sehr nette Idee.
Zurück zum Event: Das Museum hatte an diesem Tag exklusiv für uns geöffnet und wir trafen uns zunächst einmal alle. Ein Get-Together mit vielen anderen Speedmaster-Fans aus ganz Europa (im Januar war sogar ein Fan extra aus Kalifornien angereist), wo man viele schon persönlich kennt. Das ist schon immer etwas Besonderes.
Es gab natürlich auch viele schöne Uhren der Teilnehmer zu bewundern.
Der Präsident von Omega Raynald Aeschlimann selbst begrüßte die Teilnehmer. Ich finde das immer etwas Besonderes, wenn sich die Geschäftsführung auch für die Fans und Kunden interessiert. Auch im Januar war der CEO den ganzen Tag dabei und ist bei allen diesen Events offen für Fragen oder einfach zum Austausch.
Das gesamte Omega-Team ist sehr nah an den Fans und man hat nicht den Eindruck, als müsste man das machen, sondern man möchte das machen. Das ist toll. Und obwohl Raynald Aeschlimann dieses Mal richtig krank war, ließ er es sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen.
Mit durch den Tag führte uns der französische Astronaut Jean-François Clervoy, der dreimal mit dem Spaceshuttle im All war und unter anderem die Raumstation MIR besucht hat. Er war auch auf einem Raumspaziergang dabei und hat das Hubble- Weltraumteleskop repariert auf einer seiner Missionen.
Zusammen mit Jean-François Clervoy, dem Head of Product Management von Omega Gregory Kissling und Robert-Jan Broer gab es zunächst eine interessante Podiumsdiskussion, u.a. über die Entwicklung der aktuellen Speedmaster X-33, an der Jean-François Clervoy und Gregory Kissling eng zusammengearbeitet haben.
Anschließend ging es thematisch nochmals um das Ca. 321 next Gen. und die Herstellung des Werkes. Hierzu wurde die Uhr von Gene Cernan genommen und ohne zu öffnen per Tomografie in Schichten aufgenommen, die technischen Zeichnungen nach den Aufnahmen neu erstellt und die Uhr so nachgebaut. Reverse Engineering sozusagen.
Irre. Und das Cal. 321 – da hatte ich ja im Januar schon gesehen – ist ein wirklich schönes Werk. Jetzt gab es aber die Gelegenheit, das Cal. 321 in der Omega Speedmaster Moonwatch 321 Platinum live zu bewundern. Es gab neben den kompletten Uhren natürlich auch noch Details zu sehen, wie die einzelnen Schritte zur Herstellung des Onyx-Zifferblatt mit Meteorit-Totalisatoren.
Das Werk ist, wie schon gesagt, so wunderschön und macht auch im Gehäuse eingebaut eine gute Figur.
Zum Schluss gab es noch eine Tour durch das Museum. Petros Protopapas, International Brand Heritage Manager und Direktor des OMEGA Museums war auch vor Ort und stand Rede und Antwort. Es gibt nicht viel von Omega, was Petros Protopapas nicht weiß. Es ist immer interessant, ihm zuzuhören. Er kann echt mitreißen.
Hier noch einige Bilder vom Museum mit einer kurzen Beschreibung.
Ein tolles 360° Kino im begehbaren Speedmaster-Gehäuse gab tolle Einblicke in die Uhrmacherkunst.
Das Museum – ein schnelles Foto ohne Teilnehmer. Danach wurde es natürlich voller.
Die Speedmaster von Gene Cernan. Die letzte Uhr auf dem Mond, die für die Rekonstruktion des 321 Cal hergenommen wurde.
Ganz interessant: Die Nasa-Order für die Speedmaster-Uhren von 1964 im Original. 82,50$ / Uhr, dafür aber 12 Stück. Die Preise – da darf man heute nicht drüber nachdenken.
Die erste Omega im Weltall von 1962. Wally Schirra trug diese Omega privat. Damals war Omega noch nicht im Fokus der Nasa.
Die neue Bond Uhr gab es auch natürlich.
Und der erst #speedytuesday Post von Robert-Jan Broer wurde auch gewürdigt.
Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt von dem Omega-Museums. Wenn ihr Uhren-Fans seid, ist ein Besuch ein Muß. Fahrt unbedingt dorthin. Es lohnt sich.
Zum Abschluss wurden wir dann noch abgeholt und haben alle noch zusammen lecker gegessen.
Ein wirklich toller Tag ging so zu Ende.
Mein Dank geht an Robert-Jan Broer und seinem ganzen Team für die wunderbare Organisation. Ebenso der ganzen Firma Omega, die das möglich machen und die mit Raynald Aeschlimann, Gregory Kissling, Petros Protopapas und vielen anderen mehr vor Ort waren und jederzeit ansprechbar waren. Das machen nicht viele Firmen und in meinen Augen ist das ein toller Weg, Fans so einzubinden. Und natürlich danke auch an Jean-François Clervoy – es ist einfach wunderbar, Erzählungen aus erster Hand zu bekommen und mit jemanden zu sprechen, der mehrfach im Weltall war kann man ja auch nicht jeden Tag. Dieser Tag ist sicherlich einer, der mir ewig im Gedächtnis bleiben wird.
Und zum Schluss noch zwei Videos von der Omega Speedmaster Moonwatch 321 Platinum. Hier kann man noch besser sehen, wie toll das Zifferblatt in tiefem schwarz funkelt und wie schön das 321 next Gen. ist.
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