Beim Tragen einer Uhr entstehen unweigerlich am Armband Kratzer. Den einen stört es, den anderen nicht so sehr. Es ist aber möglich, ein mit Gebrauchsspuren versehenes Stahlband ohne große Kosten wieder herzurichten. Hierzu werden Kratzer entfernt und der Rolex-typische Schliff erzeugt. Ist das Band nicht ausgeleiert, kann hierdurch das Band fast wieder in Neuzustand versetzt werden. Bei ausgeleierten Bändern ist zumindest eine optische Aufarbeitung möglich.
Diese Aufarbeitung ist etwas komlexer als die anderen Workshops, daher sollte man sich etwas Zeit nehmen, denn je ruhiger an die Sache herangegangen wird, desto besser werden die Ergebnisse. Auch sollte man vorher etwas üben und nicht gleich an der teuren Uhr anfangen. Denn Übung macht den Meister. Und auch hier gilt wieder explizit: Nachmachen auf eigene Gefahr.
Als Basis für diese Dokumentation dient ein Aftermarketband, da natürlich niemand bereit war, seine teure Uhr für diesen Workshop mit extra tiefen Kratzern für Demonstarionszwecke zu versehen. Wenn man aber sieht, wie einfach es ist, kann man sich auch an das originale, verkratzte Band trauen.
Welches Werkzeug braucht man für das Aufarbeiten eines Armbandes?
Das Band – zuerst noch ohne Kratzer:
Um einen besseren Vorher-Nachher-Vergleich zu bekommen, wird das Band zu Übungszwecken mutwillig mit einigen heftigen Kratzern versehen. Solche Kratzer wären an einer echten Uhr wirklich ärgerlich und kommen in der Tiefe auch nicht so häufig vor. Insofern sind das extreme Bedingungen für diesen Workshop.
Um solche Kratzer zu entfernen, wird zuerst das Schmirgelpapier mit 160er Körnung um die Feile gelegt und das Band bearbeitet. Bei nicht ganz ebenen Flächen kann man das Papier auch über den Finger legen und so vorsichtig arbeiten. Wichtig: Immer ganz sorgfältig auf einen graden Schliff achten!
Das Ergebnis nach dem ersten Bearbeitungsschritt entspricht noch nicht dem, was möglich ist, aber wir gehen ganz langsam vor. Lieber zunächst etwas vorsichtiger arbeiten als zu viel auf einmal. Einmal abgetragenes Material ist weg und kommt nicht mehr dran. Das bitte immer im Hinterkopf halten.
Jetzt weitere Arbeitsschritte, zunächst mit 320er und dann mit 400er Papier. So, danach schaut es schon deutlich besser aus.
Jetzt kommt das Mattieren mit dem Dremel/Proxxon und den Faserplatten. Ganz leicht drüberfahren:
Nach kurzer Einwirkzeit schaut es dann so aus. Nicht schlecht, aber im Vergleich zum Originalband noch etwas zu grob:
Also noch einmal etwas zurück und die letzten beiden Arbeitsschritte wiederholen mit feinerem 600er Schmirgel und danach dremeln, dann schaut es wirklich perfekt aus:
Und es kann auch dem direkten Vergleich stand halten. Oben das Originalband mit Originalschliff und unten das bearbeitete Band:
Dieser Workshop wurde zusammen mit Jörg, einem Freund aus dem R-L-X-Forum erstellt, dem an dieser Stelle für seine Unterstützung auch nochmal gedankt wird.